Wladimir-Iljitsch-Lenin-Oberschule/Gymnasium Am Schloßteich

  marcel

Im Beitrag soll es sich um die Wladimir-Iljitsch-Lenin-Oberschule/Gymnasium Am Schloßteich drehen. Das Schulgebäude wurde ab April 1980 errichtet und konnte bereits im November 1980 fertiggestellt werden. Ende 1980 wurde auch die Turnhalle an die neugegründete Schule übergeben. Es entstand eine zweizügige 20-Klassen-POS. Beim Neubau wurde bei Ausschachtungsarbeiten ein Backofen aus dem vorigen Jahrhundert entdeckt und musste gesprengt werden.

Im Neubau an der Seumestraße gab es von Anfang an Probleme. Es wurde schludrig gearbeitet, Fenster und Dach waren undicht und wurden teilweise erst nach der Wende erneuert. Außenjalousien gammelten weg, weil sie nass eingerollt wurden. Auch das Budget für Sanierungen und den Unterhalt war gering. Nach 20 Jahren war es das erste Mal möglich Flure vorzurichten.

 

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Die Planungen für einen Schulneubau im Bereich Nordstraße gehen in die siebziger Jahre zurück. Unter anderem spielte der Neubau des HKW Nord an der Blankenburgstraße eine Rolle, außerdem mangelte es in dem Bereich an einer Schule die Unterricht in russischer Sprache erteilte.

Geplant waren ursprünglich 2 Schulen, jeweils eine an der Nordstraße und ein Gebäude an der Seumestraße. Heute durch Wohngebäude vom Typ WBS70 bebaut, sollte entlang der Nordstraße der gemeinsam zu nutzende Sportplatz entstehen. Um die Gefahr von Unfällen beim überqueren der Nordstraße zu reduzieren, war die Stilllegung der Nordstraße geplant und deren Einbeziehung in das Sportgelände.

 

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Es kam alles anders, unter anderem auch wegen der damaligen Lärmbelastung an der Nordstraße. Planungen mussten angepasst werden und es entstand nur der Standort Seumestraße mit zugehöriger Turnhalle. Der Sportplatz an der Nordstraße wurde nicht realisiert, auch Planungen für Volleyballplätze, Grünflächen, Hochbeete sind nie umgesetzt worden. Einzig ein Sportplatz neben der Turnhalle entstand, sowie ein Spielplatz mit Klettergerüsten, Sandkasten, Sitzplätzen für Schüler der ersten und zweiten Klasse.

1981 erhielt die Schule den Namen "Wladimir-Iljitsch-Lenin-Oberschule". Bedingt durch die Namensgebung entwickelten sich gewisse Traditionen an der Schule. Eine Leninfestwoche mit verschiedenen Höhepunkten wie Ehrenappell, die Schul-MMM (MMM = Messe der Meister von Morgen), das Schülerkonzert, der Solidaritätsbasar, das Fest der russischen Sprache, zahlreiche Foren mit prominenten Gästen und ein Sportvergleich mit Pionieren der sowjetischen Mittelschule.

Zum Halbjahres- und Schuljahresende wurden die besten Schüler ausgezeichnet. Anwesend bei diesen Auszeichnungen waren Patenvertreter der Sportgemeinschaft Dynamo und des Kosmonautenzentrums. Im Erdgeschoss der Schule befand sich eine Leninbüste mit den nebenstehenden Worten "Kommunist kann einer nur dann werden, wenn er sein Gedächtnis um alle die Schätze bereichert, die von der Menschheit gehoben worden sind.".

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Außerdem informierte ein Würfel in der Mitte des Foyers die Schülerinnen und Schüler über Neuigkeiten. Ebenfalls im Erdgeschoss war das Traditionszimmer, im zweiten Geschoss die Traditionsecke zu finden. In dieser lag das Ehrenbuch der Schule aus, Symbole der Pionierorganisationen die Fahne der Pionierfreundschaft waren zu sehen. Im dritten Stock konnte man sich über den Stand der Klassen im Wettbewerb der Produktionsarbeit im RAW informieren. Regelmäßig wurde die Schule auch von ausländischen Lehrer- und Schülergruppen besucht.

Die politische Wende 1989/1990 brachte auch für die damalige Wladimir-Iljitsch-Lenin-Oberschule Veränderungen. Im April 1990 wurde die Schule in "Schule am Schloßteich" umbenannt. Im Jahr 1991 startete der Betrieb als "Gymnasium Promenadenstraße". In einer Abstimmung im Oktober 1992 entschieden Schüler und Lehrer über einen neuen Namen und entschieden sich für "Gymnasium Am Schloßteich". Es gründete sich im gleichen Jahr ein Schulförderverein. Ein Jahr später erscheint die erste Ausgabe der Schulzeitung "The Tümpel Times".

In den Folgejahren kommt es zur Sanierung der Turnhalle (1997), es wurde das alte Parkett durch Kunststofffußboden ersetzt. Im September 1997 geht der Schulfunk auf Sendung und ist fortan in drei Pausen zu hören im Gebäude. Im Mai 1998 wird der längste Kuchenbasar der Welt organisiert. Damit schafft es die Schule ins Guinness-Buch der Rekorde. Im Juni 2002 endet die Zeit als eigenständiges Gymnasium. Das Objekt wird als Außenstelle des André-Gymnasiums geführt. Es löst sich ebenfalls der Schulförderverein auf. Im Juni 2004 endet der Schulbetrieb an der Seumestraße.

Im Jahr 2013 wurde das Gebäude abgerissen, die Turnhalle wird bis heute weiter genutzt.

Für die Erstellung dieses Beitrags wurde unter anderem die Schulchronik genutzt (https://web.archive.org/web/20050909081020/http://www.schlossteich-gymnasium.de/). Letzter Abruf für Beitrag am 03.08.2024, 10:50 Uhr.

Die Fotos stammen aus dem Jahr 2013.