Gaststättenbetrieb im Adelsbergturm endet

  marcel

Die Gaststätte "Adelsbergturm" in Chemnitz schließt Ende 2023 ihre Türen. Der aktuelle Pächter hat zum 31.12.2023 die Kündigung erhalten und muss das gesamte Haus inklusive Ritterdorf räumen. Ein neuer Eigentümer hat andere Pläne für den Adelsbergturm.

Über 20 Jahre war der aktuelle Pächter für den Betrieb zuständig. Bereits im August 2023 wurde der Betrieb in der Gaststube eingestellt, aktuell ist an wenigen Tagen pro Woche der Kiosk noch geöffnet.

Viele Jahrzehnte bewegte Geschichte prägten das Traditionslokal am Rande der Stadt. Der Adelsbergturm wurde 1886 erbaut vom Gutsbesitzer Hermann Theodor Haase. Die Grundmauern des Turmes entstanden aus Steinen des Berges, der Rest des Gebäudes aus Ziegelsteinen. Durch den Reichenhainer Baumeister Lohse entstand der Mittelbau mit 20 Meter hohem Aussichtsturm. Ursprünglich existierte auch eine Kegelbahn, welche aber dem Saalbau weichen musste. Vom Turm hatte man einen wunderbaren Rundblick Richtung Erzgebirgskamm und auch Zeisigwald und Beutenberg. Ein Aufstieg kostete 1916 nur 10 Pfennige.

1925 erhielt der Turm elektrisches Licht. In dieser Zeit wurden sogar Erholungsbedürftige zum Adelsbergturm geschickt. 1968 erfolgte die Schließung des Turms. Als Grund wurde der Bau von Abschussrampen für Mittelstreckenraketen auf dem benachbarten Waldgelände angegeben. Bis heute ist der Turm geschlossen.

Viele Besitzerwechsel, fehlende Investitionen und die Schließung 1995 folgten. Erst 2004 gab es eine Wiedereröffnung mit dem bis heute zuständigen Pächter.

Übrigens: Der Turm befindet sich nicht auf Adelsberger Flur, er gehört zu Kleinolbersdorf.