Ehemalige König-Friedrich-August-Kaserne in Chemnitz-Ebersdorf

  marcel

Im Beitrag soll es sich um die ehemalige König-Friedrich-August-Kaserne in Chemnitz-Ebersdorf drehen. Im Jahr 1912 wurde diese am Stadtrand von Chemnitz errichtet und das bis dato in Riesa stationierte Feldartillerie-Regiment Nr. 86 hier untergebracht. Während des 1. Weltkriegs diente das Gelände auch als Kriegsgefangenlager.

   

Zu Beginn der Neunzehn Zwanziger Jahre wurde auf dem Gelände der Mollwagen 6/30 PS gefertigt, ab 1924 der Nachfolger Mollwagen 8/40 PS. Die Moll-Werke AG war ein deutscher Automobilhersteller in Chemnitz und unterhielt auch einen Produktionsstandort in Oberlichtenau bei Chemnitz. Bereits 1925 musste man Konkurs anmelden und ein Jahr später wurde die Produktion eingestellt.

   

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde das Gelände wieder militärischen Zwecken zugeführt. Die Nachrichtenabteilung 24 der 24. Infanterie-Division der Wehrmacht bezog das Gelände und erweiterte es. Nach dem 2. Weltkrieg übernahm die Rote Armee das Regiment und nutze es unter anderem als Lazarett. Später war die 288. Artilleriebrigade der Sowjetischen Streitkräfte in Chemnitz-Ebersdorf stationiert. Angeblich waren im Ebersdorfer Wald unterirdische Bunker vorhanden und es sollen konventionelle Flugabwehrraketen vom Typ Meteor stationiert gewesen sein. Diese wären auch in der Lage gewesen Atomsprengköpfe zu tragen. Ob diese aber wirklich in Chemnitz gelagert wurden bleibt bis auf weiteres sicherlich ein Geheimnis.

   


Nach der Wende ging es weiter bergab und die Anlage verfiel zunehmend. Erst 1998 wurde mit Sanierungsarbeiten begonnen, nach erfolgter Insolvenz des Investors mit Unterbrechung ab 2001 weiter saniert. Heute befinden sich begehrte Mietwohnungen in mehreren Gebäuden. Leerstand verzeichnet man kaum.

   

   

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Die Fotos wurden im Mai 2016 aufgenommen.